Unsere Kläranlage – Herzstück im Verband für sauberes Wasser und eine gesunde Umwelt.

KLÄRANLAGE

Die Verbandskläranlage

Die Verbandskläranlage am Standort Am Hochweg 40 in 8435 Wagna ist der Hauptbetriebsstandort des Abwasserverbandes. Von hier aus werden sämtliche Kanalisationsanlagen und Pumpstationen überwacht und gewartet.

Im Betriebs- und Verwaltungsgebäude sind neben der Verwaltung und der technischen Abteilung auch die Schaltwarte sowie das abwassertechnische Labor untergebracht.

Die Abwasserreinigung mit mechanischer Vorklärung ist als Belebtschlammverfahren mit vorgeschalteter Denitrifikation und biologischer Phosphorelimination samt nachgeschalteter Filtration sowie einer anaeroben Schlammfaulung konzipiert.

Die Kläranlage ist für 50.000 EW60 (Einwohnerwerte) ausgelegt. Täglich werden in der Anlage rund 7.000 m³ (7 Millionen Liter) Abwasser gereinigt.

01 - Energie

Die Kläranlage nutzt nachhaltige Energie

Der AWV setzt seit Beginn an verstärkt auf Energieeffizienz, insbesondere im Bereich der Energiegewinnung. Aus diesem Grund wurden im Zuge des Neubaus der Kläranlage, die im Jahr 2010 in Betrieb ging, ebenfalls zwei Blockheizkraftwerke errichtet. Diese beiden Blockheizkraftwerke erzeugen 86 kW elektrische und 149 kW thermische Leistung je Blockheizkraftwerk. Die gewonnene Energie wird zu 100 % für den Betrieb der Kläranlage genutzt (Pumpen, Lüfter, Motoren usw.).

Zusätzlich wurde im Jahr 2024 eine Photovoltaik-Anlage mit einer Kapazität von 433 kWp errichtet, die etwa 464.000 kWh Strom pro Jahr erzeugt.

Diese Maßnahmen ermöglichen es, über 70 % des Jahresstromverbrauchs der Kläranlage von rund 1.350 MWh, aus einer Kombination von Klärgas und Sonnenenergie zu decken.

02 - Betrieb
Betrieb der Kläranlage

Um einen optimalen Betrieb zu gewährleisten, steht dem Abwasserverband Leibnitz-Wagna-Kaindorf ein Team aus hochqualifizierten und erfahrenen Klärfacharbeitern zur Verfügung. Unsere Mitarbeiter betreuen 365 Tage im Jahr, rund um die Uhr die gesamte Kläranlage und stehen neben der Tagesarbeit auch im Bereitschafts- und Wochenenddienst.

Zu den Aufgaben eines Klärfacharbeiters zählen die kontinuierliche Überprüfung des Zu- und Ablaufs, die laufende Überwachung des Klärprozesses, Labortätigkeiten zur Überprüfung der einzuhaltenden Parameter (Eigenüberwachung) sowie die Wartung und Instandhaltung der gesamten Anlage sowie die Reparatur und der Austausch von Anlagenteilen.

03 - Mechanische Reinigung
Kläranlage –
mechanische Reinigung

Bei der mechanischen Abwasserreinigung werden durch Siebwirkung (Rechen) und Absetzwirkung Abwasserinhaltsstoffe mechanisch entfernt.

Die mechanische Reinigungsstufe besteht aus:

  • Rechenanlage
  • Sand- und Fettfang
  • Vorklärbecken
  • Mischwasserbehandlungsbecken
03.01 - Mechanische Reinigung - Rechenanlage
Rechenanlage

Die Rechenanlage hat die Aufgabe, Grobstoffe, welche größer als 4 mm sind, aus dem Abwasser heraus zu sieben, auszuwaschen und zu pressen. Hier finden sich viele Dinge, die nicht für den Schmutzwasserkanal vorgesehen sind.

Grobstoffe (Feuchttücher, Hygieneartikel, Speisereste, Steine etc.) werden in der mechanischen Vorreinigung im Rechen zurückgehalten.

Das Rechengut wird maschinell gewaschen, gepresst, automatisch in Container abgeworfen und von einer externen Firma entsorgt.

03.02 - Mechanische Reinigung - Sand- und Fettfang
Sand- und Fettfang

Der kombinierte, belüftete Sand- und Fettfang hat die Aufgabe, Sand (durch Absetzwirkung) und Fette (durch Aufschwimmen) aus dem Abwasser zu entfernen, da diese Stoffe im weiteren Reinigungsprozess zu erheblichen Behinderungen führen würden.

Der angefallene Sand wird ausgewaschen und entsorgt, während das angefallene Fett im Faulturm zu Klärgas verwandelt wird. Durch unsere beiden Blockheizkraftwerke (BHKW) wird aus dem Klärgas Strom und Wärme für den täglichen Betrieb der Kläranlage erzeugt.

03.03 - Mechanische Reinigung - Vorklärbecken
Vorklärbecken

Im Vorklärbecken wird die Fließgeschwindigkeit deutlich verringert. Leichtere Schwebstoffe steigen dadurch auf und die schweren Schlammpartikel sinken zu Boden.

Mittels Räumeinrichtung wird der Schlamm in den Voreindicker gepumpt.

03.04 - Mechanische Reinigung - Mischwasserbehandlungsbecken
Mischwasser-
behandlungsbecken

Bei heftigen Regenfällen kann nicht das gesamte im Zulauf ankommende Abwasser über die Kläranlage geführt werden. Im Nebenschluss steht ein unterirdisches Becken mit rund 3.000 m³ Speichervolumen als Zwischenspeicher zur Verfügung. Das dort gespeicherte Abwasser wird nach dem Regenereignis und wenn sich die Zulaufmenge aus den ankommenden Kanälen wieder normalisiert hat, in den Kläranlagenzulauf eingeleitet und durchläuft somit den gesamten Reinigungsprozess der Anlage.

Bei länger andauernden Starkregenereignissen kann es vorkommen, dass das Speichervolumen nicht mehr ausreicht. Das stark verdünnte Abwasser wird dann direkt über einen Überlauf in den Vorfluter (Mur) abgeschlagen. Dadurch, dass das Abwasser bei solchen Starkregenereignissen überwiegend aus Regenwasser besteht und bereits eine dafür vorgesehene Rechenanlage durchlaufen hat, besteht keine Gefährdung der Natur bzw. der Umwelt durch dessen Einleitung in den Vorfluter.

04 - Biologische Reinigung
Biologische
Reinigungsstufe

Auf dem Areal der Kläranlage befindet sich eine zweistraßige biologische Reinigung. In der biologischen Reinigung werden gelöste und ungelöste Nährstoffe aus dem Abwasser entfernt. Die Reinigung in der biologischen Reinigungsstufe wird von Mikroorganismen, wie sie auch in der Natur vorkommen, durchgeführt.

In diesem Verfahren wird somit der natürliche Reinigungsprozess, wie er in jedem Gewässer stattfindet, durch Einsatz von technischen Mitteln (u.a. Belüftung, Umwälzung, Umpumpen) optimiert.

04.01 - Biologische Reinigung - Belebungsbecken
Belebungsbecken

Durch ein ausgeklügeltes System aus belüfteten und unbelüfteten Zonen in den beiden Belebungsbecken werden Kohlenstoff-, Stickstoff- und Phosphorverbindungen, welche zu einer unzumutbaren Belastung für das Ökosystem des nachfolgenden Vorfluters (Mur) führen würden, aus dem Abwasser weitestgehend entfernt.

Zusätzlich können dem Abwasser Fällmittel in Form von Eisen- und Aluminiumsalzen zudosiert werden (chemische Reinigungsstufe). Fällmittel sind chemische Substanzen, die gelöste Phosphorverbindungen in ungelöste Phosphorverbindungen überführen. Diese ungelösten Stoffe werden dann durch Sedimentation im Nachklärbecken abgetrennt.

04.02 - Biologisch Reinigung - Faulturm
Faulturm

Da die Bakterien die Inhaltsstoffe des Abwassers als Nahrung verwenden, vermehren sie sich im Belebungsbecken sehr stark und es wird Biomasse aufgebaut. Diese überschüssige Biomasse wird als Überschussschlamm dem System entnommen und im Faulturm (ca. 1.500 m³ Speichervolumen) mit Hilfe von speziellen Bakterien unter Ausschluss von Sauerstoff in ca. 30 Tagen zu Klärgas umgewandelt.

Das beim Faulprozess anfallende Klärgas (Biogas) wird in einem Gasspeicher zwischengespeichert und für die Strom- und Wärmeerzeugung für unsere beiden Blockheizkraftwerke verwendet. Pro Tag fallen durch den Faulprozess ca. 900 m³ Klärgas an.

05 - Zentrifuge
Zentrifuge - effiziente Entwässerung des Klärschlamms

Der ausgefaulte Schlamm wird in einem speziellen Verfahren mechanisch entwässert. Durch die schnelle Rotation der Zentrifuge trennt sich das Wasser vom Feststoffanteil, um den Feststoffgehalt (Trockenmasse) von ca. 3% auf ca. 25% zu erhöhen. Das bei der Entwässerung entstehende Trübwasser wird in die Kläranlage zurückgeführt.

Der entwässerte Klärschlamm wird zum größten Teil durch externe Entsorger kompostiert bzw. einer Verbrennung zugeführt.

Die Entwässerung des Klärschlammes spart nicht nur Transport- und Entsorgungskosten, sondern trägt auch zu einer ressourcenschonenden Abwasserbehandlung bei.

06 - Nachklärung
Nachklärung

Der sogenannte „Belebtschlamm“ setzt sich im Nachklärbecken am Boden ab und wird mittels Räumeinrichtung und dem Rücklaufschlammpumpwerk wieder dem Belebungsbecken zugeführt, um diese Bakterienmasse für den weiteren Reinigungsprozess zu erhalten.

Durch dieses Absetzen des Belebtschlammes entsteht im oberen Bereich des Nachklärbeckens die sogenannte „Klarwasserzone“. Das Wasser aus dieser Zone fließt kontinuierlich über Zahnschwellen und wird als letzte Reinigungsstufe über die Filtration der Kläranlage geführt. Hier werden Schwebeteilchen und andere Verunreinigungen aus dem Abwasser entfernt, bevor das gereinigte Abwasser (= Ablauf) in die Mur als Vorfluter eingeleitet wird.

07 - Ablaufmessstation
Ablaufmessstation

Um sicherzustellen, dass die behördlich vorgebebenen Grenzwerte für eine Einleitung in den Vorfluter (Mur) eingehalten werden, wird das gereinigte Abwasser in der Ablaufmessstation durch modernste Sonden und Analyseverfahren kontinuierlich auf seine Inhaltsstoffe untersucht.

14.000+

Reinigungsschächte

Moderne Reinigungsschächte ermöglichen regelmäßige Wartung und sichern die Funktionstüchtigkeit unseres Systems.

320+ km

Kanalnetz

Ein leistungsstarkes Kanalnetz sorgt für die zuverlässige Ableitung und Sammlung von Abwasser im gesamten Verbandsgebiet.

2,6 Mio. m³

Gereinigtes Wasser

Jährlich reinigen wir Millionen Liter Schmutzwasser – für sauberes Wasser und eine intakte Umwelt.

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